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Gottesdienst
Sonntag, 26. Juli 2020, 10:00 Uhr - 10:40 Uhr

Gottesdienst – Online 26. Juli 2020

 

Lasst uns beginnen im Namen Gottes des Vaters gd2672020fremde
und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
Ihr seid erlöste, befreite Menschen.
Leicht wird das Herz und weit.
Ihr hungert nach Gerechtigkeit.
Gott schafft Recht und führt auf rechter Straße.
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich
Und seine Güte währet ewig.

*Gemeindelied: EG 452,1-3 Er weckt mich

*Gebet:

Gott im Himmel und auf Erden, du sättigst uns mit dem Brot der Erde und speist unsere Seele mit dem Brot des Himmels.
Hilf uns, dass wir alles dankbar empfangen und die Gaben teilen.
Auch dein Wort erfüllt und stärkt uns, wie gute Nahrung, wie ein frisches Getränk, wie Blütenduft und Vogelruf.
Komm und berühre uns, damit auch wir dir nahekommen.
Höre uns, wenn wir jetzt in der Stille zu dir beten:
-Stille-
Herr, du erhörst Gebete. Darum kommen wir zu dir.
Amen.

*Lesung/Predigttext: Hebr 13, 1-3

„Bleibt fest in der brüderlichen Liebe. Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt. Denkt an die Gefangenen, als ihr Mitgefangene, und an die Misshandelten, weil auch ihr noch im Leibe lebt.“

*Predigt:

Geschwisterliebe. Bleibende Verbundenheit. Da ist man miteinander verwachsen. Man hat gemeinsame Wurzeln und Vorfahren.
In einer christlichen Gemeinde, ja in der ganzen Kirche, da sind die Glaubenden Geschwister.

Geschwister sollen Liebe untereinander leben. Füreinander sorgen. Aufeinander acht haben.

Da ist ein Ort, ein Haus, eine Wohnung, eine Kirche, ein Gemeindehaus. Da gehört ihr zusammen.

Aber der Raum soll geöffnet werden und offen bleiben.
Warum?

Der Hebräerbrief antwortet:
Ihr könntet sonst etwas verpassen. Nämlich, dass Gottes Engel euch begegnet. Gott selbst durch die Begegnung mit einem Fremden, der ins Haus kommt.

Seid gastlich – da haben manche Engel beherbergt! Das steht quer in der Landschaft! Engel ist nicht grade das erste, was einem einfällt, wenn man an Fremde denkt. Eher schon, dass sie Engel brauchen. Oder dass einem die wie Engel vorkommen, die da sind und helfen. Nun finde ich das Wort interessant, das im Griechischen dasteht.

Es heisst „Philo-xenia“ Philo bedeutet: Freund/in, freundschaftlich gern haben, zugeneigt sein. Xenia kommt von Xenos und bedeutet: „Gast, Fremde/r, Unbekannte/r, Und auch Auslände/r, Feind.

Was fremd ist, das löst zunächst einmal Angst und Abwehr aus.
Ich erlebe sie als Eindringliche in meinem vertrauten Umfeld. Ich denke an das Risiko. Sie könnten mir gefährlich werden.
Man weiß nie, was für ein Mensch da kommt.

Und dennoch ist Gastfreundschaft im alten Israel ein unglaublich hohes und kostbares Gut.
Sie war nicht einfach eine nette, großzügige Geste; sondern sie war lebensnotwendig.
Damals gab es nicht so einfach Hotels und Pensionen für Fremde und Reisende. Jeder, der die Grenzen seiner engeren Heimat, seines Vaterhauses oder seiner Vaterstadt verließ, brauchte Gastfreundschaft.

Der Predigttext erinnert daran, dass jede und jeder auf Gastfreundschaft angewiesen ist, die einen im Zweifelsfall beschützt und rettet. Es heißt: ich seid alle verletzlich und hilfsbedürftig.

Etwas davon erlebt man manchmal noch in Ländern Afrikas; Lateinamerikas oder in arabischen Ländern. Und ganz besonders in den kleinen Dörfern und auf Höfen.
Man wird ganz selbstverständlich gastlich aufgenommen. Und bringt oft so schöne Erlebnisse mit nach Hause. Erlebnisse, wo und wie wir so gastlich aufgenommen wurden und wie wohl das tat... und was alles passiert ist! Und: sie war nicht nur gastliche Aufnahme und Bewirtung, sondern umfasste den Schutz für Leib und Leben. Freundlich sein gegenüber jemand, der mir fremd ist - das ist Gastfreundschaft

Es geht auch um Mitfühlen, Solidarität.

Denkt auch an die Gefangenen, die Unschuldig Gefangenen und an die, die Schuld auf sich geladen haben. Denkt an die Misshandelten.
Kümmert euch um diese Menschen. Vergesst sie nicht in eurem Kreisen um die eigene vertraute Gemeinschaft.
Denkt an sie: heißt: betet für sie. Handelt für sie. Redet mit. Zeigt durch euer Verhalten und Reden, dass sie in unserer Verantwortung sind.

Das bekommen wir nicht nur als Mahnung mit auf den Weg.
Es könnte sein, so deutet es der Hebräerbrief an, dass uns was entgeht.

Wenn ich meine Tür öffne, könnte es sein, dass wir – ohne es zu wissen – einen Engel beherbergen.Engel kommen unverhofft und oft unerkannt.
Ich denke daran, als 3 Männer – Engel waren es zu Abraham und Sarah ins Zelt kamen.
Sie kommen ins Gespräch. Abraham erzählt den Fremden auch von sich und dass sie keine Kinder haben. Die Engel geben eine Perspektive. Eine Zusage: In einem Jahr werdet ihr einen Sohn haben.

Wir verschließen vielleicht Gott die Tür, dass er uns nahekommt durch eine menschliche Begegnung.
Wer weiß.

Das ist für mich heute die packende erstaunliche Botschaft.

Unverhofft kann ich einen Engel beherbergen. Etwas, was ich nicht wollte, wovor ich Angst habe, was ich nicht an mich heranlassen will, bringt mich weiter. Wird mir zum Segen. Ist ein Gewinn für mich.

Ich will aufs Neue darüber nachdenken, wen ich hereinlasse in mein Leben und wem ich die Tür verschließe.
Amen.

*EG 657, 1-3:

1. Damit aus Fremden Freunde werden, kommst du als Mensch in unsre Zeit. Du gehst den Weg durch Leid und Armut, damit die Botschaft uns erreicht.

2. Damit aus Fremden Freunde werden, gehst du als Bruder durch das Land, begegnest uns in allen Rassen und machst die Menschlichkeit bekannt.

3. Damit aus Fremden Freunde werden, lebst du die Liebe bis zum Tod. Du zeigst den neuen Weg des Friedens; das sei uns Auftrag und Gebot.

*Fürbittengebet -Vater unser:

Herr, unser Gott, du warst als Gast auf der Erde und willst bei uns wohnen in Jesus Christus. Der begegnet uns als Fremder, als Bedürftiger.
Darum bitten wir dich, dass du in uns die Liebe zu den Geschwistern weckst und zu allen Geschöpfen.

Fülle uns mit Verantwortung für die, die kein Dach über dem Kopf haben.

Schenke uns Besonnenheit und Weitsicht. Den Kirchen, den Gemeinden.
Lass unsere Gemeinden zu einem geistlichen Ort werden, an denen Menschen willkommen sind. --
Kranken und ihren Angehörigen schenke Geduld und Trost und den Sterbenden gewähre die Hoffnung auf deine Heimat.

Wir beten im Namen Jesu:
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

*Segen:

Gott segne euch mit seiner Kraft,
dass euer Schritt mutig über die Schwelle tritt.

Christus segne euch mit seiner Nähe,
dass ihr ihn mitnehmt als Begleiter in neue Räume.

Der Heilige Geist segne euch mit Weisheit,
und zeige euch den rechten Weg.

Gott sei mit euch, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
Ihre Pfarrerin Annette Rüb

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