Terminkalender

Erntebittgottesdienst
Sonntag, 21. Juni 2020, 19:00 Uhr - 19:40 Uhr

Erntebittgottesdienst online am 21. Juni 2020

ebgdAll eure Sorge werft auf Gott, denn er sorgt für euch.

Lasst uns beginnen im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wir feiern heute Abend eine besonderen Gottesdienst. Den Erntebittgottesdienst.

Der Erntebittgottesdienst ist typisch vor allem für Württemberg und wird im Bereich anderer Landeskirchen nur vereinzelt gefeiert.

Historisch geht er zurück auf eine Anordnung des württembergischen Königs nach zwei Hungerjahren Anfang des 19. Jahrhunderts. Ein Bußgottesdienst zu Beginn der Erntezeit entstand mit Dank für das bisher Gewachsene und Bitte um Bewahrung vor Unwettern, Unfällen, Krankheit und Tod während der Ernte.

Mit dem heutigen Gottesdienst knüpfen wir an diese Tradition an.

*Eingangsgebet:

Gott unser Schöpfer, wir danken dir. Das Weltall, die Erde, die Pflanzen, die Tiere und uns Menschen hast du erschaffen.
Heute wollen wir daran denken.
Wir haben das Zusammenspiel von Sommer und Winter, Frost und Hitze, Sonne und Regen vor Augen und hoffen, dass wir auch in diesem Jahr ernten können um uns und andere zu ernähren.
Im Schweiße unseres Angesichts sollen wir unser Brot essen, solange unser Leben währt.
Wir sind mit der Landwirtschaft und dem Boden, der uns nährt, verbunden.
Danke für die Verheißung, Brot zu haben und Arbeit.
Einige tun diese Arbeit für viele.
Du traust uns zu, Felder zu bearbeiten, Lebensmittel zu säen und zu ernten, die Familien zu ernähren. Du traust uns zu, dass wir in allem die Schöpfung achten und bewahren. Lass die Dankbarkeit dir gegenüber in unseren Herzen wachsen und segne du uns jetzt in diesem Gottesdienst. Amen.

*Liedtextlesung: EG 494, 1+4ebgd1

1. In Gottes Namen fang ich an,
was mir zu tun gebühret;
mit Gott wird alles wohlgetan und glücklich ausgeführet.
Was man in Gottes Namen tut, ist allenthalben recht und gut und kann uns auch gedeihen.

4. Drum komm, Herr Jesu, stärke mich, hilf mir in meinen Werken,
Lass du mit deiner Gnade dich
Bei meiner Arbeit merken;
Gib dein Gedeihen selbst dazu,
dass ich in allem, was ich tu,
ererbe deinen Segen.

Orgel instrumental: EG 494,1

*Predigt:

Die Bibel erzählt ganz am Anfang die Geschichte, als die Menschenkinder hinaus müssen aus dem behüteten Paradiesgarten. Gott gibt ihnen manches mit auf den Weg.
Er bekleidet sie, dass sie geschützt sind.
Er stellt ihnen Ihre Zukunft vor Augen. Und er sagt: Arbeit gehört zu eurem Leben dazu.

Es heißt:
Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen.

Im Schweiße unseres Angesichts- d.h. dass wir Lebensmittel haben, fällt uns nicht in den Schoß. Arbeit ist anstrengend, egal, ob wir mehr mit dem Kopf oder mit den Händen arbeiten.
Wer in der Landwirtschaft arbeitet, der spürt das am eigenen Leib besonders.
Da sind Schwielen an den Händen. Da tut das Kreuz weh oder dir Arme. Der Schweiß rinnt oder die Hände werden vor Kälte steif. Trotz der Maschinen und der modernen Technik ist das so.

Der Schweiß steht für Anstrengung. Das kann auch Konzentration sein. Sogar am Schreibtisch.
Oder Angst. Wir reden davon, dass einem der Angstschweiß ausbrechen kann.
Sogar wenn ein Mensch stirbt, ist dass anstrengend und oft schwitzen die Sterbenden.

In der Antike hat nur der Unfreie, der Sklave und die Sklavin gearbeitet bis sie schwitzten. Auch im Mittelalter durften die Adligen sich nicht die Hände bei handwerklicher Tätigkeit schmutzig machen.

Mit Martin Luther kam der Wandel. Jeder sollte dort seine Arbeit verrichten, wo Gott ihn hingestellt hatte.
Er machte keinen Unterschied bei der Arbeit: ob man mit dem Kopf oder mit den Händen arbeitete- alles war gleich viel wert und gleich wichtig.Im Schweiße unseres Angesichts sollen wir unser Brot essen.
Das Brot steht für unsere Lebensmittel. Für unsere Lebensgrundlagen.

Die Bibel legt uns nahe: Arbeit gehört zum Leben. Aber auch das tägliche Brot wird in Aussicht gestellt.
Vielleicht hätten wir es gern bequemer, liebe Gemeinde.

Vielleicht ist das ein alter Menschheitstraum: Dass einem ohne Arbeit Reichtum zufällt. Tägliches Brot ohne Arbeit- ohne Anstrengung. Das geht auf Dauer nicht gut. Wir verlernen, wie wertvoll alles ist, was wir zum Leben haben.

Wer die Anstrengung von Arbeit nie gespürt hat, der weiß oft nicht, was die Frucht der Arbeit wirklich wert ist. Was dahinter steckt.
Vor Gott gilt die Wertschätzung der Schöpfung: Erde, Wasser, Luft,
der Arbeit selbst
und der Früchte der Arbeit.

Wer sich anstrengt, braucht auch Pausen. Gute Arbeitsbedingungen. Ferien. Den Sonntag.

Und für Menschen, die sich selbst nicht versorgen können, müssen sich andere anstrengen und mithelfen, dass auch sie ihr tägliches Brot haben.

Es ist gut und im Sinne Gottes, wenn wir uns anstrengen und Schweiß dafür einsetzen- füreinander und für die ganze Schöpfung. Gott segne uns dazu. Amen.

Orgel instrumental: EG 506, 1 Wenn ich o Schöpfer

*Fürbittengebet -Vater unser:

1. Herr, Gott himmlischer Vater, wir danken dir für alles, was du uns anvertraut hast und was mit deiner Hilfe und der Pflege und Fürsorge der in der Landwirtschaft Tätigen wachsen und gedeihen kann.
Wir danken dir für die Fülle, mit der du stets für uns sorgst.

2. Und doch ist in diesem Jahr so manches ganz anders: Die Pandemie lässt uns alle mit einmal ganz neu darüber nachdenken, wie gut wir es haben, und dankbar feststellen, wie gut du für uns sorgst.

3. Wir bitten dich heute für die Landwirtsfamilien, die vor der Ernte stehen: Behüte und begleite sie, damit sie unversehrt durch die Erntezeit kommen, damit sie reichhaltig und so viel wir zum Essen brauchen ernten können.
Bewahre sie vor Unwettern und Unfällen.

4. Wir bitten dich für alle Kranken und Einsamen, welche heute nicht unter uns sein können. Wir sind traurig, weil wir Manche zur Zeit nicht besuchen dürfen. Sie sind traurig, weil die Isolierung einsam macht. Sei ihnen nahe, schenke ihnen Trost und Hoffnung.

5. Wir bitten dich für alle Bauern und Hirten in dieser Welt, in Dürreregionen und Grenzertragsgebieten. Behüte sie und ihre Ernten vor Unheil und Gefahren. Schenke ihnen ausreichend Boden, Wasser, Nährstoffe, Licht, Sonne und Unterstützung, damit sie so viel ernten können, wie sie zum Essen brauchen.

6. Wir bitten dich für uns alle. Schenk uns deinen Geist der Liebe und Besonnenheit in dieser schwierigen Zeit. Heile unsere Selbstbezogenheit, wo Ängste uns zu leiten drohen. Schenke uns Umsicht, damit wir unsere Mitmenschen mit ihren Sorgen im Auge haben.

7. Wir rufen zu dir, wenn uns die Ängste der Welt beherrschen wollen, wenn uns die Sorgen um unser Auskommen plagen, wenn wir fürchten, dass wir nicht genug leisten können.
Schenke uns das Vertrauen, dass du für uns alle sorgst.

8. Wir beten im Namen und mit den Worten Jesu:
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.ebgd2

(Hinausgehen auf Pfarrhof/Pfarrgarten)

Posaunenchor

Es ist gut, Gott um eine gute Ernte zu bitten. Noch besser ist, wenn wir uns erinnern, dass wir alles, was wir sind und haben Gott verdanken, der alles schenkt: Boden, Samen, Wetter, Rohstoffe, Fähigkeiten und Möglichkeiten. Dass ohne Gott kein Wachstum und Gelingen möglich ist.

Und es ist auch gut, wenn wir heute besonders an die Landwirtschaft denken und die speziellen Probleme, die Ackerbau, Waldwirtschaft und Viehzucht mit sich bringen.
Wir denken an alle Arbeit und auch an oft vergebliche Arbeit und Mühe.
Und wir geben alle Arbeit für die Ernte und Wachstum und Gedeihen in Gottes gute Hände.

Lob der Elemente:

Gelobt sei Gott für die Luft und den Wind.

Gelobt sei Gott für Sonne und Wasser.

Gelobt sei Gott für die fruchtbare Erde und alles, was in ihr wohnt.

Gelobt sei Gott für sein Wort, dass wir leben dürfen vom Segen der Schöpfung.

Segen:

Gott segne die Erde, die Äcker, die Weinberge, die Wälder und Gärten.

Gott segne die Luft und das Wasser, die Wälder, Flüsse und Seen.

Gott segne und behüte die Menschen
In der Arbeit und im Ruhen.
Gott segne uns mit seiner Fülle. Amen.

Posaunenchorebgd3

Einen guten Sonntag und Vertrauen auf Gott,
unseren Schöpfer, wünscht Ihnen

Ihre Pfarrerin Annette Rüb

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