Classic BrassTechnisch ausgedrückt bewegten sich die Töne von "Classic Brass" im Bereich von unter 30 bis etwa 1320 Hz (Schwingungen pro Sekunde), Obertöne dazu sind jeweils ein Vielfaches.

Jedoch ist Musik nicht nur ein bisschen Physik. Wenn in unserer Michaelskirche dieses Spektrum an Musik erklingt, darf das wirklich als Festival der Töne bezeichnet werden.

Virtuose Klänge in diesem Spektrum erzeugte das weit über Deutschlands Grenzen hinweg bekannte Blechbläser-Quintett. Handgemacht und nur akkustisch erzeugt auf Trompeten, Horn, Posaune und Tuba verzauberten die Künstler die Besucher im fast vollbesetzten "Dom zu Wimsheim". Angefangen mit dem Ohrwurm "Rondeau" von Jean Joseph Mouret präsentierte das Quintett Musik aus mehreren Jahrhunderten meisterlich arrangiert für Blechbläser. Solisten sind alle von Ihnen. Als teilweise studierte Musiker aus Meisterklassen weltbekannter Interpreten oder bereits erfahrene Orchestermusiker demonstrierten sie perfektes Zusammenspiel als auch solistische Virtuosität. So beispielsweise bei der Toccata von Giovanni Battista Martini, bei der Zoltán Nagy filigrane Tonfolgen meisterhaft bis in die für die Trompete höchstmöglichen Sphären trieb. Einige Oktaven tiefer zeigte Roland Krem im Largo al Factotum von Gioachino Rossini, dass auch auf dem größten Blechblasinstrument schnelle kurze Noten spielbar sind, die das Publikum zum Staunen bringen. Seine tiefen Töne bewegten sich bereits nahe den physiologischen Hörgrenzen. Eindrücklich das Choralvorspiel zu "Jesu bleibet meine Freude" von Johann Sebastian Bach, zu dem der Leiter der Gruppe Jürgen Gröblehner bemerkte, welche stärkenden Glaubenserfahrungen er damit machen durfte. Mit dem schottischen Volkslied "Blue Bells of Scottland" begeisterte der Posaunist Johannes Kronfeld die Zuhörer. Die immer anspruchsvoller werdenden Variationen zogen die musikbegeisterten Besucher in ihren Bann. So hatte jeder Instrumentalist sein Solo-Stück, mit dem er seine musikalische Qualität unter Beweis stellen konnte. Im Bolero von Maurice Ravel jedoch war einesteils das perfekte Zusammenspiel gefragt als auch das technische Können der jeweiligen Solisten. Ein Festival. Ein Festival der Töne und Emotionen. Diese gingen richtig hoch, als nach dem letzten Stück noch weitere zwei Zugaben herausgeklatscht wurden und diese mit Bravorufen geradezu provoziert wurden. Die Michaelskirche wurde zu einem fullminanten Klangraum. Begeisterung bei den Besuchern und der Spass an der Musik war den Musikern abzuspüren. Ein solches "Festival der Töne" ruft nach Wiederholung und nach einem weiteren Besuch von "Classic Brass". 

Holger Lehmann
CVJM

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