1882/1883 wurde die heutige neuromanische Michaelskirche unter Leitung des Architekten Robert Reinhardt erbaut. Aus dem roten Sandstein vom heimischen Buntsandstein entstand eine übergroße Kirche (mit damals 623 Sitzplätzen für ca. 804 Evangelische) – der Wimsheimer Dom, wie die Einwohner liebevoll ihr Gotteshaus nennen.

Es handelt sich um eine dreischiffige Kirche mit hohem Querschiff. Die Kirche ist (Innenmaße) 26 m lang, der Chor 21 m breit und die Höhe misst bis zu 13 m. Der pyramidenförmige Turm erreicht – ohne Hahn – eine Höhe von 33 m. Die halbrunde Apsis im Osten ist mit Blendarkaden ausgestattet. Die Westfassade gliedert ein Säulenportal und ein Radfenster.

Im Inneren ist die Besonderheit der Kirche die ornamentale Wandbemalung im Jugendstil. Sie ergänzt die Architektur durch Abschlussborten oder angedeutete Quadersteine. Sie enthält Elemente der christlichen Symbolik, wie Palmwedel, Weinreben oder Fisch.

Von der Vorgängerkirche aus dem Jahr 1514 wurde folgendes übernommen:

- Der Name Michaelskirche (seit 1576)

- Ein Schlussstein mit Maria (als Königin mit Krone) und dem Jesuskind, oben an der

  Decke, gleich nach dem Eingang in die Kirche.

- Die Orgel – ein Kulturdenkmal mit einem Manual und 10 Registern – gebaut von

  Johann Viktor Gruol aus Bissingen/Teck. Diese Orgel kam um 1800 in die alte

  Kirche (entweder von Mönsheim gekauft oder direkt aus Bissingen).

- Der Unterbau des Turmes (bis 10,55 m) ist ein Überrest des alten Kirchturms, in

  dessen ein Viergötterstein (sichtbar: Merkur und Juno) aus der Römerzeit eingebaut

  wurde.

- Zwei Epitaphe, also Grabsteine, aus den Jahren 1618 und 1762, für Mitglieder der

  Familie von Rieppur aus dem Schloß Obermönsheim - an der Westseite der Kirche.

Das Gebäude-Ensemble um die Kirche

erinnert an einige wichtige gegenwärtige oder auch vergangene aber weiterwirkende Aktivitäten der Kirche:

Links vom Haupteingang der Kirche steht das Pfarrhaus (erbaut: 1669/70), das als Wohnung des Pfarrers und als Gemeindebüro dienen soll, daneben das Gemeinde- haus (erbaut im Jahr 2000), wo viele Gruppen und Kreise sich treffen (wie z.B. die Kinderkirche, die Jugendgruppen, die Chöre, der Kirchengemeinderat und die Seniorengruppen). Dann, gegenüber dem Haupteingang der Kirche: ein Gebäude der alten Volksschule (diese Bildung für alle Jungen und Mädchen ist eines der Anstöße durch und Ergebnisse der Reformation von Martin Luther), das Rathaus (Die Aufforderung des Propheten Jeremia „Suchet der Stadt Bestes“ gilt auch für den Ort Wimsheim.) – Und ein konkretes Beispiel für das praktizierte Miteinander von Kirche und Kommune ist die Diakonie-Sozialstation (in der Rathausstr 2), die den Kranken Hilfe anbietet.

Ausführliche Informationen finden Sie im Kirchenführer: Evangelische Kirchengemeinde Wimsheim heute und einst (2016), erhältlich im Ev. Gemeindebüro, Kirchgasse 10, zum Preis von 5 €.

 

FUVI0111ADANAUL
FREE Joomla! template "Adana"
joomla 1.6 templates by funky-visions.de